In der Corona Pandemie wurden wir alle aus unserem normalen Alltag herausgezogen. Die Verordnungen zur Kontaktbeschränkung und Maskenpflicht, Händedesinfektion usw. haben unseren bisher üblichen Tagesablauf stark beeinflusst. Zuerst im äußeren Verhalten, dem Einhalten der Verordnungen. Dann zunehmend auch innerlich durch die Entschleunigung, den Rückzug, den Verlust der aktiven Kontakt-Ausübung. Wir wurden dadurch auch gezwungen neue Wege zu finden, kreativ zu werden um unsere Kontakte pflegen zu können (durch das Erlernen neuer virtueller Möglichkeiten wie Videokonferenzen). Unsere Pläne für dieses Jahr wurden durchkreuzt. Vieles musste abgesagt und storniert werden: Restaurantbesuche, Konzerte, Ausflüge, Urlaube usw. Und das seit nunmehr 7 Monaten.

Was hat Corona mit uns gemacht?

Hierzu habe ich ein paar Fragen Fragen vorbereitet, die uns helfen können all dies einmal mehr zu ergründen und dann enneagrammatisch zu betrachten.

Typspezifischer Umgang in der Corona Pandemie

Für mich persönlich

• Wie ging es mir mit den zwischenmenschlichen Kontaktbeschränkungen in den letzten Monaten und wie bin ich damit umgegangen?
• Ist es mir leicht oder schwer gefallen auf Kontakte zu verzichten?
• Welche Alternativen habe ich gewählt? (äußere Aktionen oder innere Einkehr)
• Welche Regelungen und Vorgehensweisen in der Pandemie habe ich für richtig befunden oder nicht? (Start, Dauer, Ausmaß usw.)
• Wie bin ich mit den Regelungen und Vorgehensweisen umgegangen?
• Wo habe ich meinen Enneagramm-Typ bewußt wahrgenommen, wo hat er mir geholfen oder wo wurde er mir zur Falle?
• Wo habe ich meinen Subtyp bewußt wahrgenommen, wo hat er mir geholfen oder wo wurde es für mich dadurch schwerer?
• Was fehlt mir besonders durch die bisherigen Einschränkungen?
• Welche neuen Perspektiven habe ich durch die Ereignisse in der Pandemie gewonnen?

In Bezug auf Arbeitsleben, die Gesellschaft, Umwelt

• Habe ich bereits konkret etwas verändert in meinem Leben?
• Was kann ich nach den Erfahrungen besser als vorher?
• Was ist mir durch die Entschleunigung wieder mehr ins Bewußtsein gerückt? (was ich vielleicht aus den Augen verloren hatte)
• Wie kann ich durch mein Muster auch in dieser Krisensituation Hoffnungsträger sein und Nächstenliebe üben?

Wie dir die Fragen helfen können, was du jetzt noch tun kannst:

Du kannst die Chance dieser schwierigen, ganz anderen Zeit ergreifen und die neu geschaffenen Freiräume (durch Kontakteinschränkungen und Entschleunigung) nutzen um dir Vielem bewusster zu werden. Bewusster werden deiner Selbst, deiner sozialen Kontakte, deiner Lebenssituation, den Strukturen in denen du lebst usw. Vielleicht versuchst du neue Wege zu gehen und dir eröffnen sich Möglichkeiten zu mehr Achtsamkeit in deinem Leben. Versuche es einmal mit Autogenem Training, Yoga, Qi Gong, Jin Shin Jyutsu u.a. Übungen zu Achtsamkeit und mehr Bewusstheit in deinem Leben.

Du kannst diese Fragen zur Selbstreflektion nutzen und dieses Thema weiter für dich detaillierter bearbeiten. Wie wäre es z.B. in Form eines Tagesbuches oder Journals?

Oder spreche mit deiner Familie und Freunden darüber. Wie haben sie die Corona-Situation persönlich erlebt und was hat es mit ihnen gemacht, mit eurer Beziehung?